Tantrischer Buddhismus

Erleuchtung durch Sexualität oder nur Symbolik für die Meditation? Tantra entzündet westliche Phantasien, da die Einbeziehung des Körpers und der Sexualität in den Prozess spiritueller Verwirklichung sich diametral von unserem kulturellen Verständnis unterscheidet, das auf einer Trennung von Körper und Geist basiert. Was aber Tantra wirklich ist jenseits von Phantasie, Projektion und Mystifizierung, ist noch weitgehend unbekannt. Peter Gäng stützt sich in seinem Buch auf die ursprüngliche indische Überlieferung und stellt ausgehend davon zentrale Aspekte dieser Lehren dar: die verschiedenen Meditationsformen mit Mandalas und Mantras, das Verhältnis von männlich und weiblich, das praktische Verhältnis von Männern und Frauen in Einweihungsritualen und im sexuellen Yoga. Diese Lehren sind, so Peter Gäng, Ergebnis einer jahrhunderte langen experimentellen Mystik und markieren einen Höhepunkt psychologischer und spiritueller Erfahrung. Der Autor beschreibt auch die Konflikte zwischen patriarchalen und freiheitlichen Ansätzen im Tantra und zeigt, dass weder die Kritik, der tantrische Buddhismus beute Frauen aus, noch die Euphorie, er sei eine Art Frauenreligion, gerechtfertigt ist.